Osterausflug in den klassischen Karst

In der Gegend um Triest ist es Ostern immer ein Stück wärmer und sonniger als in Südbayern. Das ist wohl der Grund, warum sich die Hälfte aller südbayrischen Höfos in der von noch lichtem und sonnigen Wald überdeckten Karstlandschaft jährlich zu den Feiertagen trifft. Es gibt in den schon grüne Wiesen erste Blumen, auch in den Dolinen kehrt das Leben zurück. Menschen in bunten Schlazen durchstreifen die Landschaft auf der Suche nach Höhleneingängen. Am Morgen und nach der Tour genießt man in der Sonne den Cappuccino.

Auch dieses Jahr gab es eine große Auswahl an Direktschächten, Höhlen mit schönen Inventar, Schauhöhlen und Oberflächenbegehungen. Auch eine Erstbefahrung eines Schachtes gab es. Hierbei kam es zum Verlust eine Handschuhes bei der Erstellung der Fotodokumentation. Dieser verschwand in der Tiefe des Schachtes. Vor der möglichen Bergung im nächsten Jahr müsste loses Material und ein Klemmblock beseitigt werden.

Mein diesjähriges persönliches Highlight war die Befahrung der Grotta Abisso di Trebiciano, deren Volumen selbst mit den derzeit modernsten Scurions nicht ausleuchtbar war. Mit außergewöhnlicher Anstrengung gruben die Grottenarbeiter im Zustieg bis zur Entdeckung der riesigen Halle in 1841 in über 300m Tiefe. Verwaltet wird die Höhle durch die Società Adriatica di Speleologia of Trieste.