Zwei Tage Pink Paradiso
Vom 17.-18. Juni unternahmen Thomas Zrenner, Katharina Böck und ich eine spontane Forschungstour in den Rofan. Wir trafen uns am Samstag gegen 6:30 Uhr in München und fuhren zum Achensee. Von dort nahmen wir die erste Seilbahn zur Erfurter Hütte, wo wir uns zuerst beim Wirt anmeldeten und unser Übernachtungszeug deponierten.
Anschließend machten wir uns auf den Weg zur Pink Paradiso Höhle.
Angekommen zogen wir uns um. Der Weg zum großen Schacht gestaltete sich unproblematisch und ging zügig von der Hand. Am Schacht angekommen sortierten wir die nötige Ausrüstung und Thomas begann mit dem Seileinbau.
Katharina und ich zogen einige neue Messzüge während wir warteten bis Thomas weit genug abgeseilt war um ihm zu folgen. Es dauerte eine halbe Stunde bis ich ebenfalls mit dem Abstieg beginnen konnte. Ich vermaß sogleich den neuen Schacht, der den Namen Marmorschacht bekam.
Am Grund mussten wir leider bemerken, dass dieser nach Schachtstrecken von 8 m und 22 m an einem sehr engen Spalt endet. Nach der Engstelle weitet sich der Spalt wieder und die Öffnung verliert sich abwärtsführend um eine Ecke. Dort verschwindet auch das Gerinne, das sich im Schacht sammelt.
Nachdem alles vermessen und eine Handskizze angefertigt war, das PDA hatte den Dienst verweigert, begannen wir mit dem Aufstieg. Meine Kamera war leider aufgrund einer fehlenden Speicherkarte ebenfalls nicht einsatzfähig. Wir ließen also die Seile für eine weitere Erkundung und eine Fototour eingebaut. Draußen hatten wir eine kleine Brotzeit.
Zurück an der Hütte genossen wir noch die letzten Sonnenstrahlen, bei Kuchen und Bier auf der Terrasse. Am Abend, nach einem leckeren Abendessen, bestaunten wir noch die Bergfeuer auf der Rotspitze bevor wir uns in unser Lager zurückzogen.
Am Sonntag machten wir uns nach einem ausgiebigen Frühstück erneut auf den Weg zur Pink Paradiso Höhle. Wir hatten einen Großteil unserer Ausrüstung dort deponiert und wollten uns heute die nähere Umgebung anschauen.
Ganz in der Nähe entdeckten wir einen mit Schnee gefüllten Schacht. Dieser war uns wegen einer fragilen Schneebrücke im oberen Bereich etwas zu gefährlich für eine Befahrung. Somit suchten wir weiter die Umgebung ab. Nach zweistündiger erfolgloser Suche, entschieden wir uns für den Rückweg. Dabei verteilten wir uns im Gelände und liefen den Bergrücken abwärts bis zum Beginn der langen Gasse. Wir fanden keine weiteren Objekte und somit ging es zurück zur Hütte.
Dort ließen wir das Wochenende bei weiteren Kuchen und kühlen Bier ausklingen.
Uns gelang es weitere 66 m in der Pink Paradiso Höhle zu vermessen, wodurch sich die Gesamtganglänge auf 420 m erhöhte und sie mit einer Tiefe von 67 m, zur tiefsten Höhle im Rofan wurde. Den Spalt am Schachtgrund wird sich eine sehr schlanke Person bei einer weiteren Tour anschauen. Falls dies funktioniert und es eine lohnende Fortsetzung gibt, werden wir diesen erweitern müssen.