Ein Hochwasser hat die Arbeit des letzten Jahres weitgehend zugeschüttet
27.08.2016; Johanna Bartos, Roland Konopac, Birgit Brandl, Joachim Schneider, sowie Mitglieder der ARGE Rosenstein/Heubach und der ARGE Grabenstetten.
Der heißeste Tag des Jahres. Der Wind bringt kaum Abkühlung. Mit viel auf- und ab nimmt er die Samen von den Blütenständen der Disteln und trägt diese mit sich. Vor uns in der Wiese liegt die Doline. Mit sanfter Neigung senkt sich in der Wiese hinunter bis zum vergitterten Eingang der Schneiderhöhle. Über allem steht ein makelloser blauer Himmel.
Kaum erkennbar zwischen den Disteln und Grasbüscheln, stand Joachims Kopf vor dem Gitter am Boden. Er fluchte.
Ein Hochwasser hatte ein großes Loch ausgespült, welches völlig von Gras verdeckt zur Joachim-Falle wurde. Aufrecht bis zum Hals in der Öffnung klemmend, substituierte Joachim das weggespülte Erdreich, welches wir bald wieder am Grund der Höhle, an der Grabungsstelle, finden sollten.
Wir suchten Zuflucht in der Kühle des Untergrunds. Es war auffallend, daß die Höhle in den oberen Teilen weitgehend blank gespült war. Auch größere Steine wurden durch das Wasser bewegt. Hinter den Leitplanken fehlte Material. Leider fand sich alles weiter unten wieder. Eimer über Kopf in Spalten gepresst, Seile in Spalten, Eimer im Lehm eingespült und vor allem meterweise Erdreich.
Offensichtlich bewegt sich das Wasser an dieser Stelle seit- oder sogar aufwärts. Die Engstellen sind ein siphonierender Bereich. Das in die Kluft eingeschwemmte Seil wird die Richtung weisen.
In drei Etappen und in fünf Stunden Arbeit wurden fast 50 Eimer voller Aushub an die Oberfläche gebracht. Dann ließen wir den Abend bei Erich und später im Biergarten ausklingen.
Interessenten an der gemeinschaftlichen Grabung mehrerer schwäbischer Höhlenvereine, wenden sich bitte an den Forschungsleiter Hansjörg Schneider, joeschnei [AT] freenet [PUNKT] de.
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